Abrechnung im Notdienst

Interview | Redaktion

Leistungen verbessern und einfacher abrechnen über AnimalChat

Heinrich Wilkes ist Tierarzt, Unternehmer und einer unserer Mitgründer. Mit seinen mehr als 35 Jahren Erfahrung in der Veterinärmedizin kennt er die Branche und weiß mit welchen Herausforderungen diese zu kämpfen hat. Mit seinen Erfahrungen als Praxisbesitzer hat das Thema Wirtschaftlichkeit hier eine besondere Gewichtung für ihn. Wir sprechen darüber, welche Rolle AnimalChat dabei für langfristige Entlastung spielen kann.

Heinrich, du bist seit mehr als drei Jahrzehnten in der Veterinärmedizin tätig, warum hast du jetzt mit AnimalChat nochmal neue Wege eingeschlagen?

Ganz neue Wege sind es ja nicht. Ich sehe es vielmehr als einen Schritt in die Zukunft. Wir wollen AnimalChat zum führenden digitalen Kommunikationsmittel in der Tierbranche machen - und adressieren damit dringende Herausforderungen von Tierarztpraxen- und kliniken. Seit Jahren beobachte ich, wie es immer schwieriger wird, Fachpersonal in der Branche zu finden oder Nachwuchs für sich zu gewinnen. Gleichzeitig entscheiden sich aber immer mehr Menschen für Haustiere und haben einen zunehmend hohen Anspruch an die Tierärzt:innen. Die Rechnung geht nicht auf. Zudem haben natürlich auch Praxen mit steigenden Kosten bei medizinischen Geräten, Personal, Versicherungen, Entsorgung und Energie zu kämpfen. Wir geben uns nicht der Illusion hin, dass AnimalChat all diese Probleme aus der Welt schafft, aber der Messenger kann einen essentiellen Teil dazu beitragen.

Du sprichst den Punkt Kosten an - verursacht die Implementierung und Nutzung von AnimalChat für Praxen und Kliniken nicht erstmal welche?

Das stimmt natürlich, die Praxen und Kliniken zahlen für die Nutzung von AnimalChat. Doch der Beitrag ist überschaubar und, stellt man ihn dem Nutzen gegenüber, absolut fair. Neben mehr Flexibilität, einem besseren Service und einer effizienten Kapazitätsverteilung können Praxen mit dem Messenger auch endlich Dienstleistungen abrechnen, die sie sonst kaum oder gar nicht beziffern konnten: Telefonate. Als Praxisbesitzer ärgere ich mich immer wieder, dass sowohl ich als auch meine Kollegen:innen im Notdienst die Telefonate, die wir mit Kund:innen führen, nicht abrechnen. Immerhin stellt auch das Telefonat eine nicht unerhebliche Dienstleistung dar. Als Ärzt:in oder Fachangestellte:r nehmen wir uns viel Zeit, um die Probleme der Tierhalter:innen so gut wie möglich zu verstehen und die Situation einzuschätzen. Gleichzeitig versuchen wir, Halter:innen zu beruhigen. Schließlich möchten wir nicht, dass sie und ihr Tier unnötigerweise zum Notdienst in die Praxis kommen. Dieser ist für Notfälle da - und tatsächlich führen mindestens zwei Drittel aller Anrufe im Notdienst im Anschluss nicht zu einem Termin in der Praxis, sondern lassen sich auf den nächsten Tag verschieben.

Und ganz vereinfacht gesagt, kann man nicht einfach ein Preisschild an diese Telefonate hängen und im Anschluss eine Rechnung schicken?

Ganz so leicht ist es eben nicht. Diese Telefonate dauern oft mehr als zehn Minuten, sind aber schwierig abzurechnen, da entscheidende Informationen fehlen - angefangen mit nicht vorhandenen Kundendaten. Es liegt auch keine Dokumentation über das Gesagte und über die Dauer des Gesprächs vor. Das am nächsten Tag nachzutragen, sich die fehlenden Daten zu besorgen und einzuschätzen, wie viel man für diese Dienstleistung jetzt wirklich abrechnen soll, ist an viel zusätzlichem Aufwand geknüpft. Die Folge: Es wird sehr häufig gar nicht abgerechnet.

Wie genau hilft AnimalChat bei diesem Problem? Wie sieht eine Abrechnung über den Messenger aus?

Nutzten Tierhalter:innen AnimalChat für die Kommunikation mit ihrer Praxis oder dem Notdienst, heißt das, dass sich die:der Halter:in einmalig mit rechnungsrelevanten Daten registriert hat. Name, Telefonnummer, oder E-Mail-Adressen stehen den Praxen damit zur Verfügung. Zudem müssen sich Tierärzt:innen die Symptome nicht umständlich am Telefon beschreiben lassen. Halter:innen beschreiben die Situation schriftlich und senden gegebenenfalls Bilder und/oder Videos. Bevor ich dann in den Chat einsteige, kann ich die Tierhalter:innen darauf hinweisen, dass die weitere Kommunikation inkl. Einschätzung, Handlungsempfehlung etc. eine Zahlung zur Folge hat. Je nach Situation kann ich mich natürlich auch gegen Hinweis bzw. Abrechnung der Dienstleistung entscheiden. Sollte sich das Problem des Tieres auf diese Weise klären lassen, so ist es für die Praxis einfach, das entsprechend abzurechnen. Der Chatverlauf dient dafür als Grundlage und gleichzeitig als Dokumentation. Kundendaten liegen vor, bzw. lassen sich einfach ermitteln. Selbstverständlich können die diensthabenden Tierärzt:innen auch direkt in die Videoberatung mit Halter:innen einsteigen. Darüber können noch einfacher Zahlungen erfolgen. Das hilft Praxen, schnell und ohne großen Aufwand zu kontrollieren, welche Beratungen im Notdienst gelaufen sind. Die zeitintensiven Telefonate, die zwar essentieller Bestandteil des Notdienstes sind, als Dienstleistung aber oft hinten rüber fallen, werden durch AnimalChat zu einer einfacher abrechenbaren Einnahmequelle.